präsentiert die Benelli Sei IG

 

eine schöne 304 Sport. An den Wänden hängen vergilbte Bilder aus besseren Tagen, unter Anderem auch von Benelli Rennmaschinen. Der Chef, ein älterer Herr, schraubt noch selbst an Mopeds und Rollern aus der Nachbarschaft herum. So stehen denn auch in der Werkstatt alle möglichen Mopedbasteigeräte herum. Benelli Ersatzteile hat er aber leider nicht mehr, nicht einmal mehr Zündkontakte, weswegen ich mal nachgefragt hatte. Das Ganze wirkt aber auf den Besucher klassisch, original und einfach nett (nicht zu vergessen der schöne neue Benelli Roller, der aber irgendwie so gar nicht in diese urige alte Werkstatt passt).
Michael hat inzwischen eine ganze Reihe von 750 Sei Motoren geöffnet. Ihm ist dabei aufgefallen, dass bei fast allen die beiden Öl-Kanal 0-Ringe aussen in der Zylinderkopf Dichtfläche (750, Tafel 2, Pos 8) verformt waren. Teilweise so stark, dass sie den Oldurchfluß deutlich behindert haben müssen. Die späteren Maschinen wie die 654 oder die 900 haben an dieser Stelle eine Stützhülse (siehe Bild 2). Das Fehlen der Stützhülse kann die Ursache dafür sein, dass wir jede Menge 750er mit Nockenwellenschäden kennen, aber nur wenige Maschinen der spateren Baujahre mit Nockenwellenschäden, die nach mangelnder Schmierung aussehen. Deshalb der Rat - wer sowieso seinen 750 (oder 500 Quattro) Kopf herunter hat, sollte sich diese Buchse dringend einbauen. So eine Buchse ist leicht zu machen und die Maße dafür sind in Bild 2 angegeben.

Figure 2: Die Masse der Stützhülse links im Bild sind in mm angegeben.

Aufwendiger sind nur die beiden (fachmännischen) Erweiterungen der entsprechenden Ölkanal-Bohrungen im Zylinder. Der Durchmesser der erweiterten Bohrung beträgt ca. 6.25 mm und die Tiefe gemessen von der abgesenkten 0-Ring Dichtfläche 10.0 mm. Im kalten Zustand sitzt die Buchse lose drin. Damit sind dann zukünftige Nockenwellenschäden durch behinderte Schmierung unwahrscheinlich.

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